T-2 - die Zeit in München ist fast vorbei…
Wie oft wir wohl hier entlanggegangen sind?
23. August 2025 - Doro und Olli
T-2, noch 2 Tage bis zum Abflug. Die letzten Tage in München sind von Abschied, Dankbarkeit und Herausforderungen geprägt. Während das Packen und die Organisation für Japan laufen, fällt das Loslassen schwer – nicht die Dinge, sondern die Menschen bedeuten uns viel. Trost und Halt geben Zitate, Gebete und der Glaube, die uns helfen, Schritt für Schritt weiterzugehen.
Abschiedsvorbereitungen zwischen Kartons und Kisten
Unsere Zeit in München neigt sich dem Ende zu. Jeder Tag fühlt sich im Moment gleich an – und doch wieder anders. Mal räumen wir das Wohnzimmer aus, mal das Kinderzimmer, dann wieder die Küche. Ganz zu schweigen von Keller und Dachboden, die uns mehr Arbeit bescheren, als wir uns eingestehen wollen.
Mitten im Chaos erleben wir viele Begegnungen: Menschen in den Arm nehmen, uns verabschieden, Tränen wegwischen. Gleichzeitig spüren wir eine tiefe Dankbarkeit für all die Unterstützung – von Freunde, Familie, Nachbarn, die Essen vorbeibringen, Zeit mit unseren Kindern verbringen oder einfach da sind und tatkräftig mit anpacken. Dass der Kindergarten ausgerechnet jetzt drei Wochen Sommerferien hatte, war eine echte Herausforderung. Sonnige Tage ließen sich noch irgendwie überbrücken, aber bei Regenwetter wurde es zu Hause teils wirklich wild.
Abschiede und Anfänge
Was uns gerade besonders schwerfällt, sind die vielen Abschiede. Wir merken, wie sehr wir hier nach 11 Jahren in München verwurzelt sind und wie viele Menschen wir ins Herz geschlossen haben. Das gilt nicht nur für uns beide, sondern auch für unsere Kinder. Während wir Erwachsene über soziale Medien und Messenger in Kontakt bleiben können, sind die Kinder ganz auf uns angewiesen – ob wir Videotelefonie ermöglichen oder Postkarten schreiben. Wir fragen uns: Wie schaffen wir es, auch ihre Freundschaften über die zeitliche und räumliche Distanz lebendig zu halten?
Wie werden wir es schaffen die Freundschaften von uns und den Kindern über die Distanz lebendig zu halten?
Zwischen Kisten und Tränen laufen die Vorbereitungen für Japan weiter. Ein Makler sucht bereits nach Wohnungen, die ersten Besichtigungstermine stehen kurz nach unserer Ankunft an. Größere Sorgen macht uns die Schule: Wir haben uns bei mehreren beworben, Tipps gesammelt, doch die Rückmeldungen waren bisher nur halb ermutigend. Viele Privatschulen verlangen hohe Gebühren, die wir uns so nicht vorgestellt hatten. Immer deutlicher wird: Gute Bildung ist ein echtes Privileg.
Kraft für den nächsten Schritt
In dieser intensiven Zeit sind es auch Bilder und Zitate, die uns tragen. Immer wieder stoßen wir auf Beppo, den Straßenkehrer aus Michael Endes Momo. Eine Geschichte aus unserer Kindheit, die uns noch tief in Erinnerung geblieben ist. Das nachfolgende Zitat hilft uns, den Blick auf das Hier und Jetzt zu richten. Schritt für Schritt. Karton für Karton. Umarmung für Umarmung.
„Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten. […] Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße geschafft hat. Man hat gar nicht gemerkt wie und man ist nicht außer Puste.“
Für Samuel ist es wichtig, auch mit anpacken zu können.
Unser Glaube ist eine große Stütze. Ohne ihn wären wir diese weite Wegstrecke nie bis zu diesem Punkt gegangen. Es gab viele Augenblicke des möglichen Aufgebens auf dem Weg, den wir durch unsere persönliche Beziehung zu Gott weitergehen konnten. Wir beten daher auch jetzt oft um Weisheit und um den Fokus auf das, was jetzt gerade dran ist, was jetzt möglich ist, was jetzt schaftbar ist. Ein Vers aus Psalm 119 begleitet uns dabei:
„Dein Wort ist eine Leuchte für mein Leben, es gibt mir Licht für jeden nächsten Schritt.“
Denn wir glauben, dass wir von Gottes Hand getragen sind und er uns hilft, die Herausforderungen, die jetzt noch vor uns stehen, zu meistern und Lösungen zu finden, die wir bisher noch nicht sehen können.
Und so packen wir weiter. Noch sind es viele Abschiedstränen, die die Vorfreude begleiten – und wir bleiben gespannt, was vor uns liegt. Auch wenn vieles noch im Nebel verborgen ist, gehen wir Schritt für Schritt weiter und vertrauen darauf, dass wir es schaffen - mit Gott an unserer Seite.