Erste Schritte
Die ersten Schritte haben uns vom Flughafen ziemlich direkt nach Odaiba ans Meer geführt.
Seit Anfang 2025 nimmt unser Traum vom Leben in Japan konkrete Formen an – nach einer intensiven dreiwöchigen Reise nach Tokyo spüren wir deutlich: Wir wollen diesen Schritt gehen. Während wir uns von München verabschieden und unser Leben Stück für Stück leichter machen, wächst die Vorfreude auf das, was kommt.
In greifbarer Nähe
Was für ein Privileg! Seit Anfang 2025 sind die Chancen, dass wir wirklich nach Japan umziehen können, so hoch wie noch nie. Im ersten Moment waren wir vor allem emotional überfordert von der Geschwindigkeit die manche Prozesse plötzlich aufgenommen haben. Unsere Herzen und unser Verstand brauchten eine Weile, bis wir das alles verarbeitet haben. Nach einigen Tagen zog dann doch Vorfreude in unsere Herzen ein und wir fingen an konkreter zu planen…
Als erster Schritt entschieden wir den für Frühsommer geplanten Familienurlaub in Japan vorzuziehen. Nicht nur um den Kindern das Land zu zeigen, sondern auch um die Vision nochmal mit frischen Eindrücken zu stärken und vor Ort schon erste wichtige Fragen für uns zu klären.
Testballon Tokyo
So zogen wir Mitte Februar für drei Wochen los von München nach Tokyo! Wir hatten eine unfassbar intensive und spannende Zeit zusammen. Die Kinder liebten das Abenteuer in der fremden Kultur. Die Andersartigkeit zeigte sich in so vielen kleinen Details: die vielen (tönenden und blinkenden) Bahnübergänge, die in unseren Augen kleinen Betonmischer und Müllfahrzeuge, das total andere Straßenbild durch oft präsente Strom-Oberleitungen oder fehlende Parkplätze am Straßenrand, das japanische Fernsehprogramm, die Freundlichkeit der Japaner in vielen Alltagssituationen, die bis in die Nacht geöffneten Supermärkte und Convenience Stores, das andere und für die Kinder erstmal zum Teil gewöhnungsbedürftige Essen und noch viele weitere Details.
Neben dem Gesehen und Erlebten haben wir vor allem großartige neue Leute kennengelernt und andere nach über sechs Jahren wieder gesehen. Teils wurden uns die Kontakte über Freunde in Deutschland vermittelt, manch andere haben wir vor direkt vor Ort geknüpft. Die deutschsprachigen Kontakte waren für die Kinder natürlich sehr schön, aber auch mit den englisch- und japanischsprachigen Kontakten ging die Verständigung irgendwie, spannend was Gestik und Mimik alles an Informationen übertragen. Wir freuen uns schon diese diese Beziehungen zu vertiefen, wenn wir dort wohnen werden.
Als unsere Zeit dem Ende entgegen ging, haben wir immer wieder Dinge entdeckt, die wir noch gerne erlebt, gegessen oder gesehen hätten. Uns hat zwar im ersten Moment eine Portion Wehmut beschlichen, dass wir manches einfach nicht mehr schaffen würden. Doch wir haben für uns entschieden, dass es OK ist, dass manches nicht mehr klappt. So haben wir uns dann einiges aufgeschrieben mit dem Zusatz „wenn wir dann hier wohnen“. Auch unsere beiden Jungs haben dann selbst proaktiv diesen Satz zu ihrem gemacht und ihren Abschiedsschmerz gelindert. Uns ist noch immer sehr präsent, dass unsere beiden Jungs beide mehrfach betont haben, dass sie gerne dort bleiben würden.
Zwischen Abschied und Neuanfang
Seit wir seit Mitte März wieder in Deutschland sind, vermissen wir einerseits Japan und Tokyo im Speziellen sehr: die sauberen Straßen, die auf den Straßen präsente Nichtraucherkultur, die fast überall zu findenden sauberen öffentlichen Toiletten (gerade mit Kindern unterwegs ist das Gold wert!!), die markanten Geräusche der Ampeln oder bestimmter Geschäfte oder einfach nur das Essen und Trinken… Doch auch da ist das „bald wieder“, das den Blick von jetzt auf bald richtet.
Gleichzeitig wird uns schmerzlich bewusst, dass unsere Zeit in München bald zu Ende sein wird. Seit über 11 Jahren nennen wir München unser zu Hause. Die Zeit hier hat uns geprägt, viele verschiedene Etappen haben wir hier verbracht. Wir versuchen deshalb hier alles mit allen Fasern aufzusaugen. Die Parks, die Isar, die Nähe zu den Seen und den Bergen, die Kirche, aber vor allem unsere Freundschaften und auch die der Kinder.
Doch da wir inzwischen schon mittendrin sind im Prozess der „Visa Application“ und uns auf den Umzug vorbereiten, müssen wir auch immer mehr daran denken, unsere Zelte hier abzubrechen. Wir haben schon angefangen peu a peu ungenutzte oder wenig genutzte Dinge zu verkaufen, Listen zu schreiben, was hier bleibt, was wir mitnehmen und von was wir uns trennen werden. Bücherregale leeren sich, Geschirr wird zerbuchsicher verstaut und Deko, Spielsachen und ungenutzte Kleidung wird gespendet oder verkauft. Wir fühlen uns wie ein Heißluftballon, der nur mit leichtem Gepäck reisen kann.
Dankbar und voller Erwartungen
Wir freuen uns, wenn ihr uns in dem Prozess des Loslassens und Ballastabwerfens begleitet. Der Alltag ist voll mit Arbeit, Haushalt und allem, was im Leben einer 5-köpfigen Familie passiert. Wir brauchen auf jeden Fall viel Weisheit, wie wir mit unserer Wohnung hier umgehen, wie wir planen können für den Umzug und wie am Ende auch alles zeitlich klappt.
Vielen Dank für euren Support!